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FLEDERMÄUSE

Batlogger SWILD.JPG

Abb. 1: Horchbox (links) Aufzug an Messmast (rechts) (Bild: SWILD).

Fledermäuse_Vergleich_Boden_und_Höhenm

Abb. 2: Durchflugshäufigkeit von Fledermäusen an vier Daten. Orange: Durchflugshäufigkeit am Boden. Blau: Durchflugshäufigkeit in der Höhe von 88 m. Die Messungen zeigen somit, dass die Durchflugshäufigkeit in der Höhe wesentlich geringer war als am Boden (Grafik: SWILD).

Aktivitätsgrafik_Fledermäuse.JPG

Abb. 3: Fledermäuse waren bei tiefen Windgeschwindigkeiten (links) wesentlich häufiger anzutreffen als bei hohen Windgeschwindigkeiten (rechts) (Grafik: SWILD).

Thematik und Untersuchungen

 

Fledermäuse können Schlagopfer von Windkraftanlagen werden.

Vorgängig zu den Fledermauserhebungen im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgte eine Einschätzung des Projektes durch einen Experten des kantonalen Fledermausschutzes aufgrund von Archivdaten. 

Die Windpark Lindenberg AG hat das Vorhandensein von Fledermäusen über sogenannte Horchboxen (Abb. 1) 2018 zusammen mit der Firma SWILD und zuvor in einer Vorabklärung mit der Firma CSD (2015) erhoben. Die Experten zeichneten mit diesen Geräten die Laute der Tiere auf. Danach konnten die Laute den zugehörigen Arten zugeordnet werden. Um klare Vorstellungen über die Fledermauspopulation zu haben, wurden die Daten nicht nur am Boden, sondern auch in der Höhe erhoben. Im Projektgebiet des Windparks Lindenberg befand sich dazu eine Messung nahe der Spitze des Windmessmastes auf 88 m.

Resultate

Im Projektgebiet wurden der Grosse Abendsegler, die Nordfledermaus, die Zweifarbenfledermaus und Zwergfledermäuse nachgewiesen.

 

Bei der Auswertung der Messungen fiel auf, dass die Fledermäuse sich 25 mal häufiger in Bodennähe als in der Höhe von 88 m nachweisen liessen. Dies lässt sich anhand des Vergleichs der Boden- und Höhenmessungen der nebenstehenden Grafik zeigen (Abb. 2).

Neben dem erwartungsgemässen Nachweis in der Nacht zeigte sich, dass die Fledermäuse vor allem bei niedrigen Windgeschwindigkeiten und erhöhten Temperaturen unterwegs waren.

 

Die Windgeschwindigkeit spielte für das Vorhandensein von Fledermäusen eine entscheidende Rolle: Bei tiefen Windgeschwindigkeiten waren sie wesentlich aktiver als bei hohen Windgeschwindigkeiten. Die Grafik in Abb. 3 zeigt eine deutlich erhöhte Fledermausaktivität bei Windgeschwindigkeiten unter 5 m/s. Damit waren die Fledermäse vor allem dann aktiv, wenn weniger Wind weht.

Saisonal wurden Fledermäuse vor allem im Sommer und im Herbst nachgewiesen. Im Herbst war die Aktivität dabei aus Expertensicht mittelgross.

Massnahmen

 

Da Fledermäuse tageszeitabhängig, saisonal und mit zunehmender Windgeschwindigkeit weniger häufig unterwegs sind, kann das Betriebskonzept eines Windparks häufig auf das allfällige Vorhandensein von Fledermauspopulationen eingestellt werden (Abschaltplan).

 

Zudem sind Kompensationsmassnahmen vorgesehen, welche die Fledermauspopulation fördern.

 

Insgesamt sind an 5 Standorten Massnahmen zu Gunsten der Fledermäuse vorgesehen. Diese sind auf der Karte in Abb. 4 ersichtlich. Sie umfassen Hochstammobstgärten mit insgesamt 60 Obst- und Nussbäumen, sowie gestufte Waldränder (vgl. Abb. 5).

 

Die umgesetzten Massnahmen einer Wirkungskontrolle unterzogen.

Abb. 4: Massnahmenkarte. An den Standorten 1 und 2 sind gestufte Waldränder vorgesehen. Hochstammobstgärten werden an den Standorte 3 - 5 angelegt. (Grafik: CSD).

Gestufte Waldränder

 

Um einen gestuften Waldrand zu schaffen, wird der Waldrand gemäss der Abbildung 5 zurückgeschnitten. Der Waldrand bietet so für Fledermäuse optimale Lebensbedingungen. Die Pflege und der Unterhalt dieser Massnahmen ist vertraglich vereinbart und erfolgt durch lokale Fachleute oder die Waldbesitzer selbst.

Abb. 5: Gestufter Waldrand (Grafik: Bunterhund).

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